Nina Hoechtl und Julia Wieger - SKGAL
Sekretariat für Geister, Archivpolitiken und Lücken
Arbeitsstipendium für Künstler*innen und künstlerisch Forschende am VALIE EXPORT Center Linz
Mai - Dezember 2024

 

Als Sekretariat für Geister, Archivpolitiken und Lücken (SKGAL) richten Nina Hoechtl und Julia Wieger die Aufmerksamkeit auf Orte, Dokumente und Gegenstände, die von den großen Erzählungen der Geschichtsschreibung wenig beachtet werden. Dazu recherchieren sie in unterschiedlichen Archiven: dem Archiv der Vereinigung bildender Künstlerinnen* Österreichs, dem Bildarchiv der Arbeiter-Zeitung und dem STICHWORT Archiv der Frauen- & Lesbenbewegung. Das Sekretariat verknüpft Ereignisse aus unterschiedlichen Zeiten, Materialien und künstlerische Arbeitsweisen, um Verbindungen mit der Gegenwart herzustellen und nach Mechanismen der Diskriminierung zu fragen. Dabei ist es ihnen wichtig feministische und dekolonialisierende Perspektiven einzubinden. Ihr Film SPUKEN IM ARCHIV! (2017) wurde 2018 mit dem Women’s Voices Now Best Documentary Feature Award ausgezeichnet. 2019 co-kuratierten sie die Ausstellung DUNKLE ENERGIE. Feministisch organisieren, kollektiv arbeiten (xhibit, Akademie der bildenden Künste Wien) und 2022 eröffnete ihre zweiteiliges Installationsprojekt HOCH DIE LAPPEN im Vorwärtshaus und im Flucc in Wien.

 

Im Rahmen ihres Arbeitsstipendiums am VALIE EXPORT Center setzen SKGAL ihre Auseinandersetzung mit Archiven fort und fühlen unterschiedlichen Formen des Vampirismus im Archiv der Künstlerin VALIE EXPORT auf den Zahn. Ausgehend von einem Skript der Künstlerin für einen Werbespot („Drehbuch zu einer neuen Interpretation des Vampirthemas“, 1966) arbeiten sie episodisch und in unterschiedlichen Formaten die vampirischen Aspekte im VALIE EXPORT Archiv heraus und beleuchten dabei gesellschaftspolitischen Dimensionen und Geschlechterkonstruktionen: (1) die vampiristische Rezeption von EXPORTs Arbeiten in der Presse; (2) die Kunstwelt, die wie ein Vampir, immer wieder nach Neuem, Provokanterem, Grellerem dürstet (3) die Ausbeutung von Natur und reproduktiver Arbeit in der Kunstwelt (4) und Blut als Material in EXPORTs Arbeiten.

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Review

C A C H E Feminist Aesthetics and Archival Processes

Nina Hoechtl
INES_Magazina

Nina Hoechtl hat einen Beitrag über die Ausstellung C A C H E – Feminist Aesthetics and Archival Processes und den Workshop ARTISTS’ ARCHIVES: DOCUMENTS AND DOMICILES OF ARTISTIC PRACTICES des VALIE EXPORT Centersim INES_Magazina veröffentlicht. INES ist eine Plattform für Kunstkritik mit Sitz in New York City, die sich der Dokumentation und Reflexion über die Kunstwelt und breitere kulturelle Narrative aus Perspektiven widmet, die sich von patriarchalen und heteronormativen Rahmenwerken lösen.

Nina Hoechtl ist visuelle Künstlerin, Kuratorin, Forschende und Lehrende. Sie ist am Zentrum für Geschlechterforschung und -studien (CIEG) der UNAM tätig und erhält gemeinsam mit Julia Wieger als SKGAL ein Arbeitsstipendium des VALIE EXPORT Centers.

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Bissspuren im Archiv von VALIE EXPORT
SKGAL

21.11.2024, 13:30 - 16:00 Uhr
Zeitbasiertes Wohnzimmer, Kunstuniversität Linz, Domgasse 1

SKGAL Sekretariat für Geister, Archivpolitiken und Lücken (Nina Hoechtl und Julia Wieger) Bissspuren im Archiv von VALIE EXPORT
Der Workshop gibt Einblicke in das Schreiben als Teil der künstlerischen Praxis und setzt sich mit bissigen Stücken im Archiv von VALIE EXPORT auseinander.

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