Maggie Hire
Creating Common Meaning: VALIE EXPORT, Ulrike Rosenbach, Natalia LL, and Feminism in Central Europe
Diese Dissertation ermöglicht eine neue Betrachtung der Zusammenarbeit unter Künstlerinnen, die sich in den 1970er Jahren in Mitteleuropa als Akteurinnen „feministischer Projekte“ verstanden. Die erste von drei miteinander verknüpften Fallstudien konzentriert sich auf die Ausstellung und das Symposium MAGNA. FEMINISMUS: KUNST UND KREATIVITÄT (MAGNA. FEMINISM: ART AND CREATIVITY) der österreichischen Performance- und Multimedia-Künstlerin VALIE EXPORT, die 1975 in Wien stattfanden. Im Anschluss behandelt die Dissertation die „Schule für kreativen Feminismus“ der westdeutschen Video- und Performance-Künstlerin Ulrike Rosenbach, die von 1976 bis 1982 in Köln betrieben wurde. Die Ausstellung Women’s Art der polnischen Konzeptkünstlerin Natalia LL sowie ihre Bemühungen, die Tragfähigkeit des Feminismus in Wroclaw um 1978 zu bestimmen, bilden das abschließende Kapitel. Obwohl allgemein anerkannt ist, dass EXPORT, Rosenbach und LL alle versuchten, ihre Arbeiten in einen Dialog mit anderen zu stellen, und obwohl verschiedene Begegnungen zwischen den dreien dokumentiert sind, gibt es bisher keine wissenschaftlichen Analysen, die das Ausmaß und die Art ihrer wechselseitigen Verbindungen untersuchen. Unter Berücksichtigung der zeitgenössischen Entwicklungen in der Mitteleuropäischen Soziologie, Kommunikationswissenschaft und politischen Theorie werden die individuellen künstlerischen Praktiken von EXPORT, Rosenbach und LL durch die Fokussierung auf ihre gleichzeitigen und überlappenden Aktivitäten – wie die Planung von Ausstellungen, die Organisation von Workshops, das Lehren und das internationale Reisen zum Austausch mit anderen Künstlern, Galeristen, Schriftstellern und Kritikerinnen – interpretiert. Obwohl einige dieser Aktivitäten nicht traditionell als künstlerisch angesehen werden, argumentiert diese Dissertation, dass sie entscheidend für die Entwicklung des theoretischen Rahmens, der politischen Dimensionen und der Ästhetik einer feministischen Kunst waren, die durch transnationale Bedingungen, Intersubjektivität und Mobilität definiert ist.
Biografie
Maggie Hire ist Doktorandin im Fachbereich Kunstgeschichte und Archäologie an der Princeton University, wo sie sich auf die moderne und zeitgenössische Kunst Zentral- und Osteuropas spezialisiert. Sie erwarb einen B.A. in Kunst- und Architekturgeschichte sowie in Germanistik an der Brown University und einen M.A. im Bereich der Geisteswissenschaften an der University of Chicago. Vor ihrem Graduiertenstudium unterrichtete Maggie Hire ein Jahr lang Englisch in Berlin im Rahmen des Fulbright-Programms in Deutschland. Ihre Forschung wurde durch das Robert V. Storr Research and Travel Fund, das Princeton Institute for International and Regional Studies (PIIRS) und ein Foreign Language and Area Studies (FLAS) Fellowship des US-amerikanischen Bildungsministeriums unterstützt. Neben ihrer akademischen Tätigkeit hat sie verschiedene Positionen in Museen und Institutionen innegehabt, darunter zuletzt als Kuratorische Assistentin im Department of Drawings and Prints am Museum of Modern Art in New York.
