Bella Butler
DISRUPTING THE IMAGE: The Reinstatement of Female Subjectivity in the work of VALIE EXPORT
Als feministische Künstlerin hat sich VALIE EXPORT stets für die Stellung der Frau in der Gesellschaft interessiert – insbesondere aber für die Rolle des Frauenbildes. In einer Welt ständig wachsender technologischer Möglichkeiten können Bild und Realität ununterscheidbar werden. Doch gerade für weibliche Subjektivität ist das nicht ohne Folgen. In ihrem Essay „Das Reale und sein Double“ schreibt EXPORT: „Man könnte sogar fast sagen, unsere Kultur hat nur Bilder von Frauen erzeugt und das einzige, wo Frauen sich wiedererkennen können, sind Bilder.“ Doch damit die Frau mit dem Bild gleichgesetzt werden kann, muss sie zum Objekt werden; sie beginnt zwangsläufig, sich ihrer eigenen Nichtexistenz anzunähern.
EXPORT ist jedoch nicht daran interessiert, das Bild zu verlassen. Vielmehr untersucht diese Arbeit genau jene identifizierten Einsätze des Bildes – die materiellen Mittel, mit denen die Künstlerin nach Wegen sucht, das Bild zu nutzen, ohne weibliche Subjektivität zu objektivieren. In diesem Projekt, das auf EXPORTs Bibliothek und persönliches Archiv im VALIE EXPORT Center zurückgreift, konzentriert sich Bella Butler auf den materiellen Akt des „Schneidens“, der in vielfältiger Form in EXPORTs umfangreichem Werk zum Einsatz kommt. Konkret untersucht diese Arbeit den filmischen Schnitt in …Remote…Remote… (1973) und Syntagma (1983) sowie das „Körper-Schneiden“ in ihrer Performance Eros/ion (1971). Die Arbeit argumentiert, dass „der Schnitt“ ein Mittel darstellt, weibliche Subjektivität im Bild der Frau wiederherzustellen, indem er einen epistemologischen Raum öffnet und die illusionistische Kontinuität des scheinbar zweidimensionalen Bildes physisch durchbricht.
Biografie
Bella Butler schloss ihr Bachelor-Studium im Fachbereich Germanistik, Medien und Ästhetik, an der Princeton University ab. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Darstellung des weiblichen Körpers im Kontext von Kunst und Medien und führt zu kritischen Lesarten der weiblichen Subjektivität im Medium Film. Sie hat als Redaktionsassistentin bei Elephant Magazine gearbeitet und zahlreiche Artikel über zeitgenössische Kunst für das Magazin veröffentlicht.
